Wolfenbüttel, 05.05.2025

Der erste Stipendiat nahm im Frühjahr 1975 seine wissenschaftliche Arbeit in Wolfenbüttel auf. Man wählte, den Vorgaben entsprechend, einen Wissenschaftler aus, der bereits promoviert war. Inzwischen vergibt die Bibliothek Forschungsstipendien für Bewerbende aller Stufen einer akademischen Karriere. Die Förderangebote richten sich an die internationale Forschergemeinschaft und sind interdisziplinär ausgerichtet. Kernbedingung für die Förderung durch ein Stipendium ist neben der wissenschaftlichen Qualität des vorgeschlagenen Projekts ein Bezug zu den Beständen der HAB.

Über die Jahre hat sich das Programm zu einem wichtigen Motor für den internationalen wissenschaftlichen Austausch entwickelt. Während der gemeinsamen Zeit in Wolfenbüttel entstehen Kontakte, die über den Aufenthalt in Wolfenbüttel hinaus lebendig bleiben. Wolfenbüttel ist damit nicht nur ein Ort des Austauschs, sondern für Viele später auch ein wichtiger Erinnerungsort und ein prägendes Erlebnis innerhalb der eigenen wissenschaftlichen Laufbahn.

Die ersten Stipendien der 1970er Jahren finanzierte zunächst die Stiftung Volkswagenwerk, die für die Auswahl der Geförderten einen wissenschaftlichen Beirat bestellte. Nachdem sich der niedersächsische Landtag 1978 für eine Fortführung ausgesprochen hatte, übernahm ab 1981 das Land die Trägerschaft. Im Laufe der Jahre kamen weitere Stipendienprogramme hinzu, vor allem auf Initiative privater Förderer. Damit ist das Stipendienprogramm der Herzog August Bibliothek nicht nur Ausdruck erfolgreicher institutioneller Förderung, sondern auch ein Zeugnis für das Engagement vieler Partner*innen, die die wissenschaftliche Arbeit in Wolfenbüttel bis heute ermöglichen und bereichern.


Foto: Stipendiat*innen beim gemeinsamen Kaffeetrinken im Silbersaal des Anna-Vorwerk-Hauses (HAB)