Als Denis Diderot sich empört mit einem „Das bin ich nicht!“ von seinem Bildnis distanzierte, konnte er sich nicht nur in eine Tradition der Kritik einreihen, antizipiert war damit auch, was in aktuellen Portraittheorien diskutiert wird. Dass jedes Bildnis im Selben stets das Andere hervorbringt, dass es nie garantieren konnte, das erwünschte Maß einer über die äußeren Merkmale hinausreichenden Ähnlichkeit überzeugend zu vergegenwärtigen. Die Gefahr, an den eigenen Ansprüchen zu scheitern, begleitet die Geschichte des Portraits von Anfang an. Die uneinholbaren körperlichen Veränderungen des Modells, der immer schon problematische Status des Subjekts, die Bedingungen des Mediums und die jedem Bildnis eingeschriebene ikonische Differenz – diese und andere Faktoren lassen bereits ahnen, dass das Portrait nicht erst in der visuellen Kultur der Moderne und Gegenwart zum Problemfall wurde, sondern bereits in der Frühen Neuzeit eine von Widersprüchen begleitete, geradewegs prekäre Gattung war.

Die interdisziplinäre und internationale Tagung geht diesen Potenzialen des Scheiterns ebenso nach, wie den zu verschiedenen Zeiten entwickelten Strategien, dieses Scheitern abzuwenden.

Eine Kooperation der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

Konzeption und Organisation: Victoria von Flemming und Hole Rößler

Den Flyer mit dem Tagungsprogramm finden Sie rechts im Downloadbereich.