Raumkonzeption und Raumkonstruktion in der ottonischen Buchmalerei
Das Promotionsprojekt untersucht systematisch die räumlichen Anlagen szenischer Miniaturen in ottonischen Codices. Dabei werden sowohl deren formale Gestaltung analysiert als auch Typen identifiziert. Raumanlagen sind formulierte Konzeptionen von Wirklichkeit, die von naturalistisch-illusionistischer Anstrengung über Raumverweigerung bis hin zur Raumnegation reichen können. Bildraum bereitet damit die Bühne für die künstlerische Intention und entscheidet maßgeblich darüber, wie Inhalt vermittelt wird. Diese Idee von Raum, die mit je eigenen Mitteln abstrahiert und komponiert, scheint eine ottonische Invention zu sein. Ziel der Dissertation ist es, aus der Gegenüberstellung sämtlicher Formen des Umgangs mit Raum im Bild eine Theorie des ottonischen Bildraums abzuleiten.
