In den ca. 50 Religionsfrieden wurden Strategien und Mechanismen entwickelt, um nach Aufbrechen der religiösen Einheit im Gefolge der Reformation und zahlreichen Religionskriegen zu einem kooperativen Ausgleich oder zumindest zu einer Koexistenz der sich bildenden Konfessionen zu kommen.

Während die gut 2.000 politischen „zwischenstaatlichen“ Friedensverträge des Zeitraums zwischen 1450 und 1789 erschlossen und teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, sind die Religionsfrieden bis heute - mit Ausnahme einzelner wirkmächtiger, wie etwa dem Augsburger Religionsfrieden, dem Edikt von Nantes oder dem Westfälischen Frieden -, nicht oder nur wenig bzw. lediglich in Auszügen bekannt. Es fehlt bislang an einer für Forschung und Lehre dringend benötigten historisch-kritischen Edition frühneuzeitlicher Religionsfrieden.

Mit der digitalen Quellenedition werden Texte in ihrer damals zuerst veröffentlichten Form (Erstdrucke) zugänglich gemacht, anhand derer es überhaupt erst möglich wird, Vielfalt und Eigenart frühneuzeitlicher Religionsfrieden interdisziplinär zu analysieren. Auf dieser Grundlage lassen sich politische, juristische und theologische Verhandlungsprämissen und Argumentationsmuster, die Differenzerfahrungen der beteiligten Konfliktparteien und die für eine friedliche Koexistenz entwickelten Lösungswege in ihrer Kontextgebundenheit und Interdependenz erkennen.

Kooperationsprojekt der Herzog August Bibliothek und des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz, Frau Prof. Dr. Irene Dingel

PURL: http://diglib.hab.de/?link=051

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: Oktober 2013 – September 2019
Projektebeteiligte: Andrea Opitz (Kontakt), Dr. Johannes Mangei (Kontakt)