von Annett Martini
mit Beiträgen von Ad Stijnman und Dagmara Budzioch
Wolfenbütteler Forschungen Bd. 163.
2021. 148 S. mit 129 s/w- und 34 Farb-Abb.
ISBN: 978-3-447-11468-4
Preis: € 38
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Die Herzog August Bibliothek bewahrt zehn hebräische Schriftrollen bzw. Schriftrollenfragmente auf, die aus unterschiedlichen Gründen zu den besonders kostbaren Überlieferungen der jüdischen Schriftkultur zählen. Von diesen Rollen fand allein die sogenannte „Magdeburger Torarolle“ aus dem 14. Jahrhundert wegen ihres hohen Alters Beachtung innerhalb der jüdischen Studien. Eine etwas jüngere, ebenfalls vollständig erhaltene Torarolle sowie drei Torarollenfragmente, die in die Frühe Neuzeit zu datieren sind, wurden bislang jedoch in keiner Weise gewürdigt, obwohl auch sie seltene Einblicke in ein vernachlässigtes Gebiet der hebräischen Handschriftenkunde geben. Neben den Torarollen beherbergt die Herzog August Bibliothek eine Hohelied-Rolle, zwei Ester-Rollen sowie zwei von einer Hand geschriebene Rollen Prediger und Rut. Letztere stechen nicht nur aufgrund ihrer aufwendigen Illuminierung durch Kupferstiche und Miniaturmalereien aus dem Schriftrollenkonvolut heraus. Die beiden Handschriften gewähren auch wertvolle Einblicke in die Herstellungspraxis von dekorierten Megillot, die im 17. und 18. Jahrhundert eine Blütezeit in Europa erlebten.
In diesem Band der Wolfenbütteler Forschungen werden diese hebräischen Schriftrollen erstmals ausführlich beschrieben und durch die exemplarische Einbeziehung vergleichbarer Manuskripte in die jüdische Handschriftentradition eingeordnet.