herausgegeben von Christine Haug, Franziska Mayer und Winfried Schröder
Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens Bd. 47
2011. 304 S. mit 11 s/w-Abb.
ISBN: 978-3-447-06478-1
Preis: € 79,-
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Im 18. Jahrhundert florierte der Handel mit verbotener Literatur in ganz Europa. Voraussetzung dafür waren die Durchlässigkeit der Grenzen und regional differente Zensurbestimmungen, deren bürokratische Schwerfälligkeit die Kommunikation im Verborgenen häufig erst recht stimulierte. Der Band untersucht einschlägige Texte des literarischen Untergrunds – Werke der französischen und deutschen Radikalaufklärung ebenso wie pornographisch-erotische Schriften –, die Herausbildung von effizienten Distributionssystemen, Kommunikations- und Schreibstrategien sowie die Netzwerke der international agierenden Akteure aus dem subversiven Milieu. Die Erforschung von Geheimliteratur und ihrer Vertriebswege im 18. Jahrhundert kann nur durch die intensive transdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fächer gelingen. Ein Hauptanliegen des Sammelbandes war daher die längst überfällige Zusammenführung von Philosophiehistorikern, Buch- und Literaturwissenschaftlern, Vertretern der Komparatistik, Romanistik und Skandinavistik. Erst die verschiedenen Fall- und Länderstudien erlauben es, von einem internationalen Handel mit verbotenen Lesestoffen zu sprechen, die transnationalen Kommunikationskanäle und Handelswege zu rekonstruieren, die länderübergreifenden verlagswirtschaftlichen Verflechtungen herauszuarbeiten und verbotene Lesestoffe als Markenprodukt eines zunehmend globalisierten Buchmarkts auszuweisen.