Die in Latein, Niederdeutsch und einer charakteristischen niederdeutsch-lateinischen Mischsprache verfassten Briefe erweitern erheblich das zur Verfügung stehende Corpus an Texten, die im Mittelalter von Frauen selbstständig verfasst wurden. Diejenigen Frauenkonvente, bei denen die Klosterreform eine strenge Klausur durchsetzen konnte, sind hinsichtlich ihrer Kommunikationspraxis besonders aufschlussreich, da sie existentiell auf schriftliche Kommunikation sowohl in praktisch allen Lebensfragen als auch bei der Verwaltung der oft großen Grundherrschaften und bei der Wahrnehmung von Pfarr- und anderen Rechten angewiesen waren.
Dass diese besondere Situation der Kommunikation von Nonnen bislang kaum von der Forschung berücksichtigt worden ist, liegt einerseits an der vielfach fragmentarischen Quellenlage und andererseits daran, dass das Wissen um interne Verhältnisse, externes Agieren sowie gesellschaftliches und kulturelles Wirken von Frauenkonventen auch insgesamt noch lückenhaft ist. Bisher sind aus dem Spätmittelalter nur deutlich kleinere Sammlungen bekannt, die zudem überwiegend aus süddeutschen Frauenklöstern stammen.
In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der University of Oxford
Projektbeschreibung bei der Gerda-Henkel-Stiftung
Videoclips über das Projekt im Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda-Henkel-Stiftung
Digitale Edition (im Aufbau)
PURL: http://diglib.hab.de?link=075
Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung, VolkswagenStiftung, Klosterkammer Hannover, Fritz Thyssen Stiftung
Laufzeit: 2016 - 2025
Projektbeteiligte: HAB: Torsten Schaßan (Kontakt), Wolfgang Seifert (Bearbeiter); Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Projektleitung), Dr. des. Philipp Trettin (Bearbeiter); University of Oxford: Prof. Dr. Henrike Lähnemann (Projektleitung), Dr. des. Lena Vosding (Bearbeiterin)