Mein Projekt soll die Bestände der Herzog August Bibliothek im Rahmen von zwei altnordistischen Forschungsvorhaben fruchtbar machen. Zum einen wird für die Version der Eyrbyggja saga im Cod. Guelf. 9.10 Aug. 4to ermittelt, ob und inwiefern sich ihre literarische Gestalt von anderweitiger Texttradition unterscheidet. Dadurch führe ich mein Langzeitprojekt über Ambiguität als Erzählstrategie in den Isländersagas fort, das narrative Konventionen, Bedingungen und Mechanismen dieser Gattung bei der Erzeugung von Mehrdeutigkeit in der Text-Publikums-Interaktion erforscht. Zum anderen wird die Altkartensammlung der Bibliothek für eine Studie gelehrter geographischer Imagination und Darstellung der Färöer (Inseln) in Spätmittelalter und Frühneuzeit (zwischen Færeyinga saga 1394, Carta Marina 1539 und Landesbeschreibung von Debes 1673) erschlossen.