herausgegeben von Monika E. Müller
Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek Nr. 93
2010. 472 S. mit 280 Farbabb.
ISBN: 978-3-447-06381-4
Broschierte Ausgabe, nur in der Herzog August Bibliothek: € 25,-
Hardcover, in Kommission beim Harrassowitz Verlag Wiesbaden: € 49,80
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Im Jahre 1010 legte Bischof Bernward von Hildesheim den Grundstein für die Errichtung der Michaeliskirche als einem der bedeutendsten Kirchenbauten des Frühmittelalters. Das zugehörige Kloster stattete er reich mit Gütern und überaus wertvollen Büchern für Liturgie und Gebet aus. Einen Schatz im Himmel und das Seelenheil wollte er sich damit erwerben, wie auch viele andere Hildesheimer Bischöfe und Kanoniker nach ihm. Bernwards persönlichen Psalter konnte die Herzog August Bibliothek im Jahre 2007 erwerben. Dies und das tausendjährige Jubiläum der Hildesheimer Michaeliskirche bilden den Anlass für die Ausstellung Schätze im Himmel – Bücher auf Erden. Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim. Kostbar illuminierte Handschriften sowie zahlreiche Bücher der Michaelismönche und der mittelalterlichen Dombibliothek sind vom 5. September 2010 bis zum 27. Februar 2011 in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zu sehen. Die Bandbreite der vorgestellten Handschriften reicht von der Gründungsphase bis zur Blüte der Buchproduktion und zum Beitritt des Michaelisklosters zur Reformbewegung der Bursfelder Kongregation im 15. Jahrhundert. Die Ausstellung präsentiert nicht nur alle erhaltenen bernwardinischen Prachthandschriften, sondern zeigt auch Glanzpunkte der romanischen Buchmalerei Hildesheims, das Ratmann-Sakramentar (1159) und seine berühmte Schwesterhandschrift, das Stammheimer Missale (um 1170). Im reich bebilderten Ausstellungskatalog werden die Exponate ausführlich beschrieben. Die zahlreichen Essays behandeln wichtige Aspekte der mittelalterlichen Bild- und Buchkultur und zentrale geistesgeschichtliche Entwicklungen wie das Bildungssystem der Klöster im Gegensatz zu Studium und Wissenschaft des Klerus an den berühmten Schulen Frankreichs. Erstmals überhaupt wird hier ein Überblick über die Geschichte der Bibliothek von St. Michael gegeben.