Im Bestand der Herzog August Bibliothek befinden sich einige Portrait-Büsten aus Gips, Papiermachè und Porzellan. Darstellungen der Bibliotheksrotunde vor ihrer Niederlegung am Ende 19. Jahrhunderts belegen, dass wohl die meisten dieser Stücke in dieser späten Phase zur Ausstattung der Bibliothek gehörten. Schwieriger zu fassen ist, wann die einzelnen Elemente hierher gelangten und ob sich zusammengehörige Gruppen bilden lassen, die möglicherweise klare Zeithorizonte der Herstellung und des Erwerbs definieren können. Im Fokus meines Interesses steht eine Anzahl von Stücken aus dem späten 18. Jahrhundert, die wohl zu den ersten plastischen Ausstattungsgegenständen zu zählen sind und auf antike Vorlagen zurückgehen. Sie sind charakteristisch für das Umfeld der mitteldeutschen Höfe und Residenzen der Epoche.
Ich untersuche, woher die Stücke stammen und welche Funktion sie in der Ausstattung der Bibliotheksrotunde gehabt haben könnten, bevor diese am Ende des 19. Jahrhunderts niedergelegt wurde.
(99+) Charlotte Schreiter | LVR-LandesMuseum Bonn – Academia.edu