Die Salzdahlumer Schränke, der Löffel Luthers oder ein Tellurium sind nur einige von den Dingen, die sich im Besitz der Herzog August Bibliothek befinden, bisher aber kaum als Teil der Sammlung wahrgenommen worden sind. Sie und die übrigen der im Projekt untersuchten 100 Dinge stehen damit exemplarisch für eine Leerstelle und verweisen auf die Notwendigkeit, sich mit den Randgebieten der Sammlungsgeschichte zu befassen. Wieso wurden diese Dinge erworben, genutzt, behalten, vergessen und wiederentdeckt?

Das Projekt verfolgt zwei Linien, die gemeinsam eine Grundlage für die weitere Beschäftigung mit den zahlreichen bislang nicht beachteten Objekten schaffen sollen: Zum einen soll vom Rande her neues Licht auf die Sammlungsgeschichte der Herzog August Bibliothek geworfen und dabei historische wie aktuelle Sammlungspraktiken untersucht und hinterfragt werden. Zum anderen sollen die Objekte selbst erschlossen werden, in ausgewählten Fällen auch mithilfe kunsttechnologischer Analysen. Damit wird das Projekt einen sowohl sammlungshistorischen als auch ding- und materialbezogenen Beitrag zu aktuellen Forschungsthemen der Material Culture Studies leisten. Die Objektgeschichten werden als Essays in einem Sammelband veröffentlicht.

Finanzierung durch: Pro*Niedersachsen

Laufzeit: Februar 2024­–Dezember 2026

Projektbeteiligte: Dr. Elizabeth Harding, Dr. Daniela Wagner, Luisa Niederprüm (WHK)

 


Titelbild: Tellurium, 17. Jahrhundert (?) mit neueren Teilen. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.