Der Schwerpunkt meiner Doktorarbeit liegt auf den estnischen Herrenhäusern aus Holz, die ein weitgehend noch unerforschtes Thema darstellen, aber eine Säule der kulturellen Identität im Baltikum bildeten. In der Herzog August Bibliothek beschäftige ich mich mit der Frage, wie viel die Architekturtheoretiker in ihren im 18. und frühen 19. Jahrhundert erschienenen Werken über Holz geschrieben haben. War Holz nicht zu empfehlen oder war es ein üblicher und weit verbreiteter Baustoff, der in jedem Bauwerk einen wichtigen Platz einnahm? Die Beantwortung dieser Frage ermöglicht nicht nur Einblicke in den Einfluss architektonischer Ideen jener Zeit auf estnische Herrenhäuser, sondern wirft auch die Frage auf, inwieweit sich Baupraktiken in verschiedenen Regionen voneinander unterschieden.