In der Zeughaushalle, im Gartensaal des Lessinghauses und im Silbersaal des Anna-Vorwerk-Hauses spielen drei verschiedene Ensembles: ein Vokal-Quartett mit Weihnachtsliedern, ein Duo mit Jazz-Standards und nicht zuletzt die Capella de la Torre mit Stücken des italienischen Geigers und Komponisten Salomone Rossi.
Die Kurzprogramme werden zweimal gespielt, jeweils um 17 und 18 Uhr. Begleitet werden die Aufführungen von Präsentationen, in denen Bibliotheksmitarbeiter*innen verschiedene Objekte der HAB vorstellen.
Im Anschluss findet ab 19 Uhr ein Empfang in der Zeughaushalle statt.
Zeughaushalle, 17 und 18 Uhr
Capella de la Torre
Salomone Rossi ist ein italienischer Komponist jüdischer Abstammung, der sich – aus einer Musikerfamilie stammend – schnell einen exzellenten Ruf am Hofe in Mantua erwarb.
Nach ersten großen Erfolgen mit Instrumentalmusik, wollte Rossi auch seinen Glauben musikalisch ausdrücken, »um die Schönheit der Lieder König Davids entsprechend den Regeln der Musik zu verherrlichen«. Von seiner Freundschaft mit dem Rabbiner Leone da Modena inspiriert, schrieb er ab 1605 auch mehrstimmige Chormusik zum Gebrauch
in der Synagoge, u.a. seine Lieder Salomos. Im Konzert werden Kompositionen Rossis und seiner Zeitgenossen einander gegenübergestellt und in verschiedenen Besetzungen präsentiert. Capella de la Torre folgt dabei der Tradition der Piffari im Italien der Renaissance, die verschiedene Blasinstrumente mit Percussion, Theorbe und Orgel kombiniert.
Gartensaal im Lessinghaus, 17 und 18 Uhr
Duo Albert Growe
Leon Albert (Gitarre) und Lukas Growe (Kontrabass) interpretieren in ihrer Duobesetzung vorwiegend Jazz-Standards. Dabei steht die Liebe zu Improvisation und Spontanität im Vordergrund. Die beiden Saiteninstrumente harmonieren gefühlvoll im Dienste viel gefeierter Melodien. Das Repertoire variiert kontinuierlich auf Basis der vielen großen Songs, die seit den 1920er Jahren komponiert wurden und Jazzgeschichte geschrieben haben. Die beiden Musiker leben in Berlin und spielen jeweils auch in zahlreichen anderen Projekten, deren musikalische Bandbreite weit gefächert ist. Somit bringen sie beide viel Inspiration aus verschiedensten Richtungen in den gemeinsam kreierten Sound ein. Dennoch bleibt dieser handgemacht und ehrlich, mit Fokus auf den natürlichen und unverfälschten Klang der Instrumente.
Silbersaal im Anna-Vorwerk-Haus, 17 und 18 Uhr
niniwe. Vocal Art
Das Adventsprogramm »O du stille Zeit« von niniwe besticht nicht nur durch die schlichte Schönheit kunstvoll arrangierter deutscher Weihnachtslieder. Die vier Sängerinnen Winnie Brückner, Lena Sundermeyer, Caroline Krohn und Hanne Schellmann überraschen auch mit modernen Interpretationen uralter gregorianischer Choräle und verzaubern ihr Publikum mit Weihnachtsliedern aus aller Welt. Selbst oft gehörte Christmas Songs präsentieren sie auf eine Weise, die berührt, zum Nachdenken anregt und zur Ruhe kommen lässt. Ein Konzert von niniwe ist stets reich an Klängen, ohne jemals überladen zu wirken – besinnlich, aber niemals pathetisch, modern und doch weit entfernt vom Mainstream. Das Vokalquartett niniwe aus Berlin steht für eigene kunstvolle Arrangements, die sich nicht von gängigen Genrebezeichnungen limitieren lassen.
Titelfoto: Anna-Vorwerk-Haus. © Moritz Küstner