Das Germanenbild des Tacitus und sein Weg in die Bildende Kunst

Der Aufenthalt an der HAB ermöglicht mir eine Vertiefung meines Dissertationsprojekts, das sich mit der Darstellung germanischer Frühgeschichte in der visuellen Kultur zwischen 1648 und 1815 aus dem Blickwinkel der Tacitusrezeption beschäftigt. In diesem liegt der Fokus auf Motiven aus dem Raum des Heiligen Römischen Reiches und den Niederlanden, die – ergänzt um Darstellungen aus England, Dänemark und der Schweiz – einander gegenübergestellt und auf ihre Ikonografie sowie enthaltende Narrative untersucht werden. Damit soll der Popularisierung germanischer Darstellungen im Betrachtungszeitraum, den implizierten politischen Konnotationen und ästhetischen Identitätskonstruktionen nachgegangen werden. Ein wesentliches Thema ist die Verankerung der Motive in älteren Bildtraditionen und dem politischen Tacitismus, der den Autor als klassische Autorität zum idealtypischen Gewährsmann für lokale Historie macht.

 

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