Heimkehr als Herausforderung. Das Leben deutschsprachiger Sklav:innen nach der Freilassung (16001800)

In der Frühen Neuzeit gerieten mehrere zehntausend Menschen aus dem Alten Reich in osmanische bzw. maghrebinische Lösegeldsklaverei. Das Projekt rückt die vielfältigen Herausforderungen in den Fokus, vor denen freigekaufte bzw. freigelassene Sklaven nach ihrer Heimkehr standen. Wie versuchten sie den Reputationsverlust abzuwenden, der drohte, weil ihre Zeitgenossen eine Gefangennahme durch Nichtchristen als Strafe Gottes deuteten? Wie zerstreuten sie Zweifel an ihrer Rechtgläubigkeit bzw. – im Falle weiblicher Heimkehrer – an ihrer sexuellen Enthaltsamkeit während der Gefangenschaft? Wie konnten sie die ungleiche Zahlungsbilanz ausgleichen, die durch die finanzielle und administrative Unterstützung der Obrigkeiten im Zuge des Freikaufs entstanden ist?

Um diese und weitere Fragen beantworten zu können, werde ich während meines Aufenthalts die zahlreich in der HAB Wolfenbüttel vorhandenen deutschsprachigen Sklavenberichte des 17. und 18. Jahrhunderts analysieren.

 

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