An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert befindet sich die Musik im Umbruch: Eine musikalische Moderne beginnt und bricht mit der für die Renaissance typischen vielstimmigen Musik, um auf neuen Wegen Inhalte zu vermitteln und Affekte zu erzeugen. Der Wolfenbütteler Hofkapellmeister Michael Praetorius (1571–1621), der über 1200 Kompositionen für Chorgesang und viele weitere Werke schuf, gestaltete diesen von Italien ausgehenden Umbruch aktiv mit und bereitete so das Fundament des barocken Stils, der das Musikleben in Deutschland für die kommenden zwei Jahrhunderte beherrschen sollte.
Die originalen Musikalien und Bücher der Herzog August Bibliothek – musiktheoretische Werke, zeitgenössische Notendrucke, biographische Zeugnisse, Werke von Praetorius oder aus seinem Besitz – sind die Zeugen dafür, wie der Komponist die musikalische Weltgeschichte nach Wolfenbüttel holte und den Umbruch um 1600 mit einer Musik vielfältiger Übergänge zwischen Tradition und Innovation begleitete.
Parallel zur Ausstellung im Lessinghaus wird eine digitale Version auf Google Arts & Culture gezeigt.