herausgegeben von Andrea Seidler und István Monok
Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens Bd. 51
2020. 232 S. mit 19 s/w-Abb. und 5 Schemata
ISBN: 978-3-447-11271-0
Preis: € 68,-
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Zahlreiche Publikationen beschäftigten sich rund um das Luther-Jahr 2017 mit Zentren der Reformation, den sie gestaltenden Persönlichkeiten und deren Zusammenarbeit mit Druckern und Verlegern. Die neue Kommunikationspolitik der Reformation wurde und wird intensiv diskutiert. Doch welchen Einflüssen verdankte sich die thematische Ausrichtung der Bucheditionen in den Zentren der Reformation? Wann und wie veränderte sich die den humanistischen Ideen folgende Editionspraxis, um auf eine neue, in Konfessionsfragen Stellung beziehende Richtung zuzusteuern? Wir wissen nicht, wie sich dieser Wandel in produktiven Zentren wie Wittenberg, Heidelberg, Zürich und Basel und in den diese Einflüsse rezipierenden Kulturen z. B. in Schlesien, im Baltikum, im Königreich Ungarn und in Siebenbürgen vollzog. Wie reagierte die katholisch geprägte Welt auf diese Herausforderung? Was behielt sie aus der humanistischen Tradition, was adaptierte sie von der protestantischen Seite, worin blieb sie veränderungsresistent? Die rasche Rekatholisierung in Europa verdankte sich politischen Kräften: Wie zeigt sich dieses Machtverhältnis nun in der Buchgeschichte? Der vorliegende Band, Kompendium einer Tagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte, versucht durch Beiträge namhafter europäischer Buchhistoriker Antworten auf diese Fragen zu finden.