22. Februar 2022

 

Der Festakt

Der offizielle Startschuss zum Jubiläumsjahr wird mit einem Festakt am 5. April gegeben, zu dem wir hohe Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft erwarten.

Als Festredner für diesen besonderen Anlass konnte die HAB den Historiker und Autor Prof. Dr. Ulrich Raulff gewinnen. Dieser war Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung und Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Seit 2018 ist er Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen. Raulff forscht zur Ideen- und Kulturgeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Als Wissenschaftler mit einem besonderen Interesse für die Bibliothek als Forschungsgebiet war er der HAB stets verbunden. Gemeinsam mit Helwig Schmidt-Glintzer und Hellmut Seemann gründete er die Zeitschrift für Ideengeschichte. Seit 2020 ist Ulrich Raulff Mitglied des Kuratoriums der Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wird eine große Sonderausstellung zur Geschichte des Wissens und zur Kultur des Buches eröffnet.

 

Die Ausstellung

„Wir machen Bücher.“ So lautet der Titel dieser Ausstellung, die ab dem 05.04.2022 in der Bibliotheca Augusta zu sehen sein wird. Nach einer Einführung zur Geschichte der Bibliothek veranschaulicht die Sektion „Die Taten der Bibliothek“, wie aus den Büchern in den Beständen der Bibliothek neue Bücher entstanden: gelehrte Abhandlungen und wissenschaftliche Studien, aber auch Romane, Kataloge, Faksimiles und Editionen - gedruckt und digital. Einen Blick in die „Schatz- und Wunderkammer“ und damit auf ganz besonders wertvolle aber auch kuriose Stücke aus dem Bestand der HAB ermöglicht die dritte Sektion der Ausstellung. Hier wird – zum ersten Mal seit sechs Jahren – das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England zu sehen sein. Die vierte Sektion der Ausstellung zeigt „die Bibliothek im Buch“: Seit vier Jahrhunderten ist die Wolfenbütteler Bibliothek selbst Gegenstand verschiedenster Publikationen. Der Fokus der fünften Sektion liegt auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem alten Buch: Aus der großen Sammlung von Künstlerbüchern werden jene vorgestellt, die sich unmittelbar auf Werke in der Bibliothek beziehen. Darüber hinaus gibt es auch ein Wiedersehen mit unsterblichen Barockfiguren wie Simplicissimus und Don Quixote. „Wir machen Bücher“ – die Sonderausstellung zeigt, dass die Bibliothek immer schon ein dynamischer Ort der Entstehung von Neuem war.

 

Das Sonderpostwertzeichen

Philatelisten aufgepasst! Unter der Überschrift „große Themen auf kleinstem Raum“ gibt das Bundesministerium der Finanzen jedes Jahr um die 50 Sondermarken zu den verschiedensten Themen heraus.

In diesem Jahr gehört die Herzog August Bibliothek zu den Auserwählten. Die Briefmarke wird den Nennwert von 190 Cent tragen. Am 28. April wird die Briefmarke in der Herzog August Bibliothek präsentiert. Wer einen Ersttagsstempel ergattern möchte, hat an diesem Tage die Möglichkeit dazu.

 

Der Podcast

Wir wollen Ihnen etwas erzählen, und zwar in Kürze auf allen bekannten Podcast-Plattformen. Bald ist „HAB gehört“, der Podcast der Herzog August Bibliothek da! Die HAB hat viele Gesichter – sowohl im Wortsinne als auch im übertragenen Sinn. Mit „HAB gehört“ wollen wir sie in diesem Jubiläumsjahr zu Wort kommen lassen und Ihnen so Einblicke in die vielfältigen Inhalte der HAB verschaffen. Den Auftakt machen wir in Episode 1 mit Prof. Dr. Burschel, dem Direktor der Bibliothek. Peter Burschel erzählt, was genau vor 450 Jahren passiert ist und führt uns durch die Geschichte der HAB bis zu ihrer Gegenwart.

 

Die Publikationen

Der runde Geburtstag der HAB ist ein willkommener Anlass für verschiedene Publikationen des Hauses, die 2022 entstehen.

Bereits im Erscheinen ist Peter Burschels „Die Herzog August Bibliothek. Eine Geschichte in Büchern“. Das im Insel-Verlag publizierte Buch erzählt die Geschichte der Wolfenbütteler Bibliothek und zeigt zudem den Einfluss einzelner Werke auf ganze Sammlungen. In Vorbereitung sind außerdem ein Sammelband zur Sammlungsgeschichte der HAB sowie eine Publikation zur Künstlerbuchsammlung.

Ästhetisch ansprechend gestaltet, bietet Letztere einen genussvollen Zugang zu der Künstlerbuch-Sammlung der HAB. In Form eines Übersichtsbandes wird hier ein Querschnitt durch die Ankäufe jüngster Zeit abgebildet. Dabei veranschaulicht der Band Konstanten in der Erwerbungspolitik der HAB, indem thematische Sammlungslinien ausgemacht und Entwicklungen des Genres Künstlerbuch herausgestellt werden.

Im Zentrum des Bandes zur Geschichte der HAB stehen die Sammlungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, die zusammen den Bestand der Wolfenbütteler Bibliothek bilden. Verschiedene Grundlagenkapitel nehmen einzelne Bibliotheken und Bestandsgruppen als großes Ganzes in den Blick. Genannt seien hier exemplarisch die Kapitel zur Bibliotheca Augusta oder der Helmstedter Universitätsbibliothek. Darüber hinaus vertiefen – jeweils einer der Bestandsgruppen zugeordnet – diverse kürzere Kapitel einzelne Aspekte der Bibliotheksgeschichte. Als einendes Element fragen dabei alle Beiträge nach sammlungsspezifischen Zusammenhängen: Wie wird das Gesammelte Teil der Bibliothek? In wieweit stellt die Bibliothek eine Strategie zur Bewältigung unsystematischer Ansammlung von Büchern und Objekten dar? Was heißt „Sammlung“ im Allgemeinen und im Besonderen?

 

Der Tag der offenen Tür

Am 2. Juli machen wir unsere Türen weit auf und laden Sie ein, die Bibliothek kennenzulernen. Das Programm wird vielseitig sein. So wird an diesem Tag zum Beispiel in einem Public History Format Bibliotheksgeschichte unter einem geschlechterspezifischen Aspekt präsentiert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Gleixner stellen Studierende der TU Berlin fünf Privatbibliotheken von Fürstinnen und Fürsten des 16. bis 18. Jahrhunderts vor und zeigen, dass in der Frühen Neuzeit sowohl fürstliche Männer als auch Frauen Bücher sammelten. Darüber hinaus wird es Führungen und Workshops – für Erwachsene und Kinder – geben.

Neben derlei informativen Formaten freuen wir uns aber natürlich auch auf unterhaltsame Programmpunkte wie z.B. Live-Musik und ganz viel Geburtstagskuchen. Kommen Sie nach Wolfenbüttel und feiern Sie mit uns. Diese Einladung können Sie nicht ausschlagen – man wird schließlich nur einmal 450 Jahre alt!

 

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