In der Lessingforschung herrscht Konsens, dass eine Neuedition der Werke und Briefe des Aufklärers, Dramatikers und Kritikers Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) dringend geboten ist. In zahlreichen Vorstudien und Konzeptionsvorschlägen wurde eine solche Neuedition bereits umrissen, zuletzt in dem Tagungsbericht „Lessing digital. Studien für eine historisch-kritische Neuedition“, der als Beiheft zu editio, dem Internationalen Jahrbuch für Editionswissenschaft, erschienen ist.
Die Lessing-Neuedition startet nun mit diesem zweijährigen Impulsprojekt, das eine exemplarische Neuedition des Freimaurer-Dialogs „Ernst und Falk“ anstrebt. Das Projekt wird von sechs Institutionen getragen. Der Schwerpunkt an der HAB liegt auf der technischen Umsetzung. Zu den Zielen gehört dabei, ausgewählte Textzeugen und relevante Dokumente auf einer Internetplattform zugänglich zu machen, Interoperabilität durch standardisierte Metadatenschemata zu ermöglichen und Schnittstellen für Textmining-Anwendungen bereitzustellen. Die Umsetzung orientiert sich dabei an FAIR- und OPEN-Datenstandards.
Die edierten Texte sollen zudem mit CC-Lizenzen versehen werden, damit die weitere Nutzung sowohl für wissenschaftliche Anschlussforschung im Bereich der Digital Humanities, für Schulbuchausgaben, für kulturbezogene Data Literacy-Projekte, oder auch für künstlerische Interpretationen, zum Beispiel im Theater, möglich ist. Damit verspricht die geplante digitale Lessing-Edition einen gesellschaftlichen Mehrwert, der weit über den vorherrschenden Standard hinausgeht.
PURL: http://diglib.hab.de/?link=180
Finanzierung durch: SPRUNG – Spitzenforschung in Niedersachsen
Laufzeit: 01.12.2023 – 30.09.2025
Projektbeteiligte: Oke-Lukas Möller (Herzog August Bibliothek), Dr. Viktoria Take-Walter (Universität Göttingen)