Ein Höhepunkt der Musikgeschichte ist die Polyphonie, also die mehrstimmige Musik des 15. und 16. Jahrhunderts. Tonaufnahmen aus dieser Zeit existieren natürlich nicht. Wir können diese Musik singen und spielen, weil sie uns schriftlich überliefert ist, nämlich in der Form der weißen Mensuralnotation: weiß, weil die meisten Notenköpfe nur in Umrissen gezeichnet und innen weiß wie die Schreibunterlage sind, und Mensuralnotation, weil jede Note einen festen Zeitwert hat, jeweils soundso viele Schläge; „Mensur“ kommt von „messen“. Nur so können mehrere Noten gleichzeitig in einer Weise zusammengefügt werden, dass sie zusammenpassen und schöne Harmonien entstehen.

Im Workshop “Weiße Mensuralnotation” führen die Herzog August Bibliothek und das Ensemble Capella de la Torre in einem abwechslungsreichen Programm aus Theorie und Praxis an das Thema der weißen Mensuralnotation und des Wolfenbütteler Chorbuch AAug. 2° heran.

Programm:

  • 15:00 – 15:45 Uhr: Wissenschaftliche Einführung durch Dr. Christian Heitzmann in die Geschichte der HAB und das Chorbuch von Wilhelm IV. (1520).
  • 16:00 – 16:30 Uhr: Allgemeine Einführung in die weiße Mensuralnotation.
  • 16:45 – 17:30 Uhr: Gemeinsames Musizieren und praktisches Erproben der weißen Mensuralnotation.

 

Das Konzert ist Teil der Reihe Renaissancemusik an Elbe Weser 2023 und wird gefördert durch MWK, SBK und die Stiftung Niedersachsen.

 

Anmeldungen zum Workshop bitte per E-Mail an ed.bah@grprutluk oder auch telefonisch unter 05331/808-203.

 

 

Auf der Webseite des Capella de la Torre-Projekts Studio4Culture kann sich vorab über die weiße Mensuralnotation und weitere musikhistorische Kontexte informiert werden.

 

Foto: Seite 1 des Wolfenbütteler Chorbuchs A Aug. 2°