Cantus Thuringia (Margaret Hunter, Sopran – Mirjam Striegel, Sopran – Christoph Dittmar, Altus – Mirko Ludwig, Tenor – Benjamin Glaubitz, Tenor – Carsten Krüger, Bass)

Capella Thuringia (Friederike Vollert, Blockflöte – Antonia Schlegel, Blockflöte – Luise Manske, Blockflöte/Dulzian – Silvia Müller, Blockflöte – Katharina Holzhey, Viola da gamba – Dietrich Haböck, Viola da gamba)

Leitung: Christoph Dittmar

Mit professionellen Sängern und historisch informiertem Spiel die Musik der frühen Neuzeit wiederentdecken und zu Gehör bringen – das haben sich Cantus und Capella Thuringia zur Aufgabe gemacht. In unterschiedlichen Besetzungen gastieren das Ensemble und Orchester seit Jahren erfolgreich auf internationalen Festivals. Mittlerweile haben die Spezialist*innen zahlreiche Einspielungen auf CD veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Wolfenbütteler Michael Praetorius Collegium wird am 8. Juli nun ein einzigartiges Projekt zum Abschluss gebracht, das es wieder einmal erlaubt Ungehörtes zu erleben: Zur Aufführung kommen erstmals nach 450 Jahren die Motetten des Stralsunder Kantors Eucharius Hoffmann († 1588). Musikwissenschaftler*innen kennen Hoffmann, weil er mehrere musiktheoretische Schriften hinterlassen hat, aber als Komponist ist er heute vergessen. Dabei sind seine „XXIV Cantiones“ (24 Gesänge), die 1577 gedruckt wurden und in nur einem einzigen Exemplar in Stockholm bis heute überleben, erste Zeugnisse für die mehrstimmige vokale Ausschmückung des Gottesdienstes in Stralsund nach der Reformation. Zwölf Stücke sind von Hoffmann in den zwölf damals gebräuchlichen Tonarten komponiert, in einem zweiten Teil hat er die Stücke transponiert und so auf die Gesamtzahl von 24 erhöht. Die Wolfenbütteler Wiederaufführung rekonstruiert einen bedeutenden Moment der mittel- und norddeutschen Musikgeschichte der Frühen Neuzeit, an dem die Musikästhetik insgesamt in Bewegung war. Kombiniert werden Hoffmanns Kompositionen mit textgleichen Werken von Michael Praetorius, der eine Generation nach Eucharius Hoffmann die Musikästhetik nochmals auf eine neue Grundlage stellte, indem er die Kirchenmusik unter dem Einfluss zeitgenössischer italienischer Neuerungen weiterentwickelte.

 

Karten im Vorverkauf (22,00 EUR 11,00 EUR Erwerbslose/5,00 EUR Schüler*innen und Studierende):

sowie an der Abendkasse.

 

Bild: (c) Mathias Marx