herausgegeben von Christoph Reske und Wolfgang Schmitz
Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens Bd. 49
2017. 224 S. mit 35 Farbabb. und 31 sw-Abb.
ISBN: 978-3-447-10719-8
Preis: € 68,-
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Die Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren die Ergebnisse einer Tagung zum Buchdruck im 15. Jahrhundert, die im November 2013 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattgefunden hat. Fokussiert wurde auf die Inkunabeln als materielle Objekte in der Tradition der Handschriften und ihre allmähliche Emanzipation hin zu einer Publikationsform mit eigenen Gesetzen. Der Band gliedert sich in die Bereiche Schriftträger, Typographie sowie Layout und wurde um das Thema Einbände erweitert, das auf der Tagung aus Kapazitätsgründen nicht vertreten war. Die Aufsätze zu den Schriftträgern beginnen mit einer Darstellung zur massenhaften Papierherstellung, skizzieren die Möglichkeiten der Wasserzeichenforschung im digitalen Zeitalter und betrachten die Rolle von Papierformaten. Die Typographie behandeln Beiträge, die anhand von technischen Vergleichsverfahren frühe Drucktypen untersuchen, die Rolle von Farbe thematisieren und unser tatsächliches Wissen über die Frühphase des Buchdrucks aufzeigen. Die Beiträge zum Layout skizzieren, wie Traditionen aus der langen Schriftkultur des hohen Mittelalters im Buchdruck des 15. Jahrhunderts fortleben und wie nonverbale Elemente als Bedeutungsträger genutzt werden. In der Sektion zu den Einbänden werden analog zur Wasserzeichenforschung die Möglichkeiten im digitalen Zeitalter thematisiert, die Problematik der Zuweisung spätgotischer Einzelstempelbände zu bestimmten Werkstätten aufgezeigt und die Schwierig­keiten bei der Erforschung der Einbandgestaltung von Inkunabeln umrissen. Die Beiträge des Bandes entfalten in konkreten Fallbeispielen, summarischen Überblicken und übergreifenden Resümees materielle Aspekte von Inkunabeln und ihrer Erforschung und lassen vielfältige Beziehungen deutlich werden.